Arbeitsgruppe
Vaskuläre
Neurochirurgie
Zerebrale Aneurysmen und aneurysmatische Subarachnoidalblutung
Eine spontane Subarachnoidalblutung gehört mit einer Inzidenz von ca. 9,1 Fällen pro 100.000 Einwohner pro Jahr in Europa zu den häufigsten akuten neurochirurgischen Notfällen.
Trotz der modernen maximalen Therapie liegt die Mortalität solcher Blutungen bei 50%, von den überlebenden Patienten erleiden 30% einen schweren neurologischen Schaden.
Der Grund für diesen schweren Verlauf ist sowohl das akute Blutungsereignis als auch dadurch ausgelöste unmittelbar nach der Blutung stattfindende weitere neuropathologische Prozesse wie zerebraler Gefäßspasmus, zerebrale Ischämie oder Hydrozephalus. In mehr als 80% der Fälle ist eine Ruptur des zerebralen Arterienaneurysmas ursächlich für eine spontane Subarachnoidalblutung.
Klinische Forschung
Die Aufgaben und Projekte unserer Arbeitsgruppe auf diesem Gebiet befassen sich in erster Linie mit der Analyse der Krankheitsverläufe, der klinischen Ergebnisse in Abhängigkeit von der gewählten Therapiemethode sowie der klinischen und molekularbiochemischen Pathophysiologie der SAB assoziierten Prozesse mit dem Ziel, ein tieferes Verständnis für viele bislang nicht ausreichend beantwortete Fragen zu verschaffen sowie einer weiteren kontinuierlichen Verbesserung der Therapie. Es besteht eine enge wissenschaftliche Kooperation mit den Abteilungen der Neuroradiologie sowie der Anästhesie und Intensivmedizin in unserer Klinik sowie mit anderen großen neurochirurgischen Zentren in Deutschland und in der Schweiz, wodurch sich das Spektrum der Forschungsprojekte stetig erweitert.
Kavernome
Kavernome sind umschriebene gutartige Gefäßkonvolute die durch repetitive Mikroblutungen ein progredientes neurologisches Defizit oder eine Epilepsie verursachen können. Die operative Komplettresektion stellt das bislang einzige etablierte Theapieverfahren mit dem Ergebnis einer dauerhaften Heilung dar. Aufgrund eines ubiquitären intrazerebralen und spinalen Vorkommens können sich vor allem bei einer eloquenten Lokalisation wie z.B. in der Zentralregion oder im Hirnstamm solche neurochirurgische Eingriffe als außerordentlich schwierig gestalten und mit der Gefahr einer postoperativen Verschlechterung verbunden sein.
Operationen dieser Art werden immer unter Einsatz modernster Methoden des Neuromonitorings und der Neuronavigation durchgeführt um eine maximale intraoperative Sicherheit gewährleisten zu können. Dennoch ist die Entscheidung über das optimale therapeutische Vorgehen oft nicht eindeutig.
Die Aufgabe unserer Arbeitsgruppe ist vor allem die Analyse der Krankheitsverläufe, der prädiktiven Faktoren und der klinischen Ergebnisse zur Verifizierung einer optimalen Behandlungsstrategie.
Arteriovenöse Malformationen und durale arteriovenöse Fisteln
In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neuroradiologie kann den Patienten mit angeborenen oder erworbenen arteriovenösen Kurzschlussmalformationen eine individuell angepasste und oft multimodale Therapie angeboten werden.
Da die Behandlungsstrategie solcher Erkrankungen von mehreren morphologischen und klinischen Faktoren abhängt, ist hier ebenfalls eine detaillierte ständige Datenanalyse zur Qualitätskontrolle und Therapieoptimierung notwendig, was ebenfalls zum Aufgabespektrum unserer Arbeitsgruppe gehört.
- NicaPlant II
Randomised, single-blind, safety, tolerability, efficacy and pharmacokinetic study of NicaPlant® in aneurysmal subarachnoid haemorrhage patients undergoing aneurysm clipping - SWITCH
Chirurgisches Verfahren (Entfernung von Teilen des Schädelknochens = dekompressive Hemikraniektomie) kombiniert mit der bestmöglischen medikamentösen Therapie vs. alleinige bestmögliche medikamentöse Therapie bei Patienten mit einer Hirnblutung - RIPC bei SAB
Ischämische Präkonditionierung in der Behandlung von Patienten mit aneurysmatischer Subarachnoidalblutung