Neurotechnologie
Neurotechnologie
Im Forschungsschwerpunkt Neurotechnologie, der von
Ein zentraler Baustein unserer Arbeit ist die Erforschung der neuronalen Mechanismen von komplexen Hirnfunktionen in Tiermodellen und direkt beim Menschen. Dazu kombinieren wir eine Vielzahl hochmoderner Methoden wie elektrophysiologische Mehrkanal-Messungen neuronaler Aktivität, lichtgeleitete optogenetische Kontrolle definierter Zelltypen und Netzwerke, Fluoreszenzbildgebung sowie rechnergestützte Daten-Analyse, Modellierung und maschinelles Lernen.
In einem europaweit einzigartigen translationalen Ansatz übernehmen wir Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung danach direkt in die Klinik und forschen unter anderem an neuartigen Hirn-Computer-Schnittstellen, mit deren Hilfe Patienten mit Schädigungen des zentralen Nervensystems nach Schlaganfällen oder Hirntumoren wieder mobiler werden und besser kommunizieren können.
Der Forschungsschwerpunkt stellt eine enge Verzahnung zwischen Wissenschaftlern und Ärzten her und hat sich auch zum Ziel gesetzt, Mediziner neurowissenschaftlich auf höchstem Niveau auszubilden. Die interdisziplinäre Arbeit über Fachgrenzen hinweg in unserer Klinik schafft die Voraussetzung dafür, dass neue Technologien in Zukunft therapeutische Optionen und Wege eröffnen, die uns vorher nicht möglich erschienen.
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Tiefe Hirnstimulation (deep brain stimulation , DBS) und Rücken marksstimulation (spinal cord stimulation , SCS)
An unserer Klinik bieten wir auch das Verfahren der tiefen Hirnstimulation an in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie am Klinikum rechts der Isar(link is external). Weitere Informationen finden Sie hier(link is external).
Bei der tiefen Hirnstimulation werden zielgenau stereotaktisch dünne Hirnelektroden in ausgewählte Kerngebiete des Gehirns implantiert zur Behandlung neurologischer Erkrankungen. Ein Impulsgeber wird in der Regel im Brustbereich des Patienten implantiert.
Momentan führen wir die Tiefenhirnstimulation bei folgenden Krankheitsbildern durch:
- Morbus Parkinson (die Parkinsonsche Erkrankung)
- Tremor-Erkrankungen (Zittern) mit verschiedenen Ursachen (v.a. sog. essentieller Tremor, z.T. aber auch seltenere Tremorformen wie nach Schlaganfall oder bei Multipler Sklerose)
- Dystonien (z.B. Torticollis (Schiefhals), Blepharospasmus/Meige-Syndrom, generalisierte Dystonie)
Die präoperative Betreuung (v.a. Indikationsstellung, d.h. Auswahl geeigneter Patienten), klinische Betreuung während der Operation und postoperative klinische Nachbetreuung erfolgt in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Kollegen der Neurologie (
Im Rahmen unserer erweiterten Schmerzbehandlung bieten wir ausgewählten Patienten die sogenannte Spinal Cord Stimulation (Rückenmarkstimulation) an. Hierbei werden dem Patienten in Vollnarkose minimalinvasiv Elektroden in den Wirbelkanal eingeführt (epidural, das heißt auf der Rückenmarkshaut aufliegend). Durch eine gezielte Stimulation des Rückenmarkes kann dem Patienten bei chronischen Schmerzen (ausstrahlenden Schmerzen, sogenannten neuropathischen Schmerzen, Rückenschmerzen, u.v.a.) hierdurch eine Linderung erbracht werden. Das Verfahren wird zunächst in einer Testphase am Patienten ausprobiert. Im Falle eines guten Ansprechens kann dann in einem zweiten Schritt, welcher in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, der Impulsgeber als „Batterie“ eingebracht werden. Sollte das Verfahren beim Patienten nicht den gewünschten Effekt erbringen, können die Stimulationselektroden unkompliziert ohne eine weitere Vollnarkose in örtlicher Betäubung entfernt werden. Wir beraten Sie gerne im Rahmen unserer Wirbelsäulensprechstunde.